Susanne Schröter: FeMale, 2002.

vorgestellt von Laura

Bibliographische Angaben

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Die Fakten zum Buch:

Umschlagtext

Was ist ein Mann und was eine Frau? Wie klassifizieren wir Menschen, deren soziale oder erotische Rollenbeschreibung nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht? Welches Geschlecht besitzen Menschen, die sich als im falschen Körper geboren wähnen?

Susanne Schröter überprüft an verschiedenen Beispielen – etwa weibliche Ehemänner in Afrika, brasilianische travestis, indische hijras, aber auch Homo- und Transsexuelle in Europa – die Gültigkeit der binären Geschlechterkonzeption und führt so aus historischer, systematischer und ethnologischer Perspektive in die aktuelle Debatte über gender crossing ein.

Über die Autorin

PD Dr. Susanne Schröter unterrichtet am Institut für Historische Ethnologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 2000/2001 Gastprofessorin am Dpt. of Anthropology der Yale University, New Haven.

Kommentar

»Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Auseinandersetzung mit der binären Geschlechterstruktur aus feministischer Sicht. Die Autorin geht zunächst auf die auf Judith Butler und andere zurückgehende konstruktivistische Theorie ein, nach der die Kategorien Mann und Frau nicht primär biologisch determiniert sind, sondern durch soziale Machtverhältnisse. Anschließend stellt sie historische und kulturell-vergleichende Beispiele für das Aufbrechen oder Ankämpfen gegen die Dichotomie von Mann und Frau dar, um am Ende politische Optionen für verschiedene mit diesem Thema befasste Bewegungen wie die lesbische oder die Transgender-Bewegung aufzuzeigen. Mich hat das Buch gefesselt. Mir sind viele Zusammenhänge klarer geworden. Man muss sich aber etwas Ruhe und Zeit für die Lektüre nehmen und sich auf die wissenschaftliche Herangehensweise einlassen.«   Anne

Inhalt

Kapitel 1: Der Feminismus und das Ende der Kategorie Geschlecht

  1. Frauenbewegung, Frauenforschung und das feministische Subjekt
  2. Das Paradigma der Differenz
  3. Die konstruktivistische Wende
  4. Soziale Konstrukte und gesellschaftliche Wirklichkeit
  5. Die Eliminierung des Körpers
  6. Cyborgs with attitude
  7. Feminismus und Konstruktivismus – ein Widerspruch?

Kapitel 2: Das Erscheinen des modernen Geschlechts in Europa

  1. Parallele Diskurse und unscharfe Grenzen: Geschlecht von der Antike bis zur Neuzeit
  2. Dritte Geschlechter in Europas Städten?
  3. Hermaphroditen und die medizinische Konstruktion von Geschlecht
  4. Die Multiplizierung der Sexualität und die »Einpflanzung der Perversionen«
  5. Die Anthropologie des Weibes
  6. »Invertierte« und andere homosexuelle Selbstentwürfe
  7. Quer zum mainstream: Frauen in Männerrollen

Kapitel 3: Institutionen des gender crossing

  1. Xanith in Oman
  2. Weibliche Ehemnner in Afrika
  3. »Geschworene Jungfrauen« auf dem Balkan
  4. Travestis in Brasilien
  5. Hijras in Indien
  6. Ambivalente Geschlechter in Nordamerika

Kapitel 4: Gender crossing und Identitätspolitik

  1. Radikale Orte: Berlin und Paris in den zwanziger Jahren
  2. Lesbianismus
  3. Bi, butch und femme: Neue Herausforderungen
  4. Drag, transgender und das Problem der Kategorien

Epilog: Geschlecht – eine Kategorie auf unsicheren Füßen?

Dank

Literatur


Kommentar von Anne im GenderWunderLand veröffentlicht mir ihrer freundlichen Genehmigung. Ihre schön zu lesende kommentierte TG-Literaturübersicht findest du auf Annes Transgenderseite.

Seite angelegt am 30.06.2005, zuletzt geändert am 23.11.2006.