António Lobo Antunes: Was werd ich tun, wenn alles brennt?, 2003.

vorgestellt von Laura

Bibliographische Angaben

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Die Fakten zum Buch:

Umschlagtext

In seinem neuesten Roman läßt sich Lobo Antunes vom Schicksal des berühmtesten Transvestiten Portugals inspirieren und geht den Verwirrungen und Selbstzweifeln eines Mannes nach, der als Drag Queen die Lissabonner Nachtclubszene beherrscht. Die Stimmen seiner Familie und Freunde, aus Vergangenheit und Zukunft verwirbeln in einem farbenprächtigen Kaleidoskop, das sich stets zu neuen Bildern fügt.

Klappentext

Als Paulo seinen Vater Carlos im Sarg sieht, ordentlich zurechtgemacht in Anzug und Krawatte, bekommt er einen hysterischen Lachanfall. Jahrelang kannte er ihn nur als Drag Queen, als Star der Lissabonner Nachtclubszene, und nur allzugern ließ er sich in diese zwielichtige Welt am Rande der Gesellschaft hineinziehen. Vor allem Carlos’ große Liebe, der jugendliche Draufgänger und Junkie Rui, faszinierte ihn, er führte ihn in die Unterwelt ein, brachte ihn zum Heroin. Jetzt ist auch Rui tot, wird zusammen mit Carlos begraben.

In einem halluzinatorischen Furor rekapituliert Paulo sein Leben, die gescheiterte Ehe seiner Eltern, die Frage, ob Carlos wirklich sein Vater ist, die spießige Welt seiner Pflegeeltern, seine Entziehungskur, die noch nicht abgeschlossen zu sein scheint ... Aber nicht nur aus Paulos Perspektive werden die verschiedenen Leben und Schicksale beleuchtet, Lobo Antunes’ flicht die Stimmen der anderen Protagonisten kunstvoll mit ein. So kreist die Geschichte um die Identitätssuche Carlos’, der inmitten der Gebeutelten und Getriebenen als einziger seinen Weg zu gehen scheint, während er die anderen in tiefe Selbstzweifel, ja zur Selbstzerstörung treibt.

Das neue Meisterwerk von Lobo Antunes schickt den Leser auf »eine faszinierende Reise in die gedankenschwere, derbe und meist fugendicht verschlossene Welt unter der Schädeldecke, eine Expedition in jene gefährlichen Bewußtseinsgegenden, wo die Sinne und der Geist sich kreuzen«   (Süddeutsche Zeitung).

Über den Autor

Antonio Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Schriftsteller in Lissabon.

Kommentare

»Wäre es eine Symphonie, dann wäre es ein Bruckner-Adagio, endlos ersterbend und von dunkler Großartigkeit.«   Literaturen

Einige Rezensionen zu diesem Buch findest du bei Perlentaucher.de.


Seite angelegt am 21.01.2005, zuletzt geändert am 23.11.2006.